„Das tangiert mich peripher mit sekundärer Relevanz“ – Bedeutung

Worte besitzen durchdringende Schlagkraft. Ausgesprochene und oftmals unbedachte Worte können stark verletzen, sodass die Person, welche die harten Worte gesagt bekommt, jahrelang oder gar ein Leben lang seelisch verletzt ist. Zu den abwertenden Redewendung gehört: „Das tangiert mich peripher mit sekundärer Relevanz“. Zumeist wird der zweite Teil weggelassen und abfällig ausgesprochen wird: „Das tangiert mich peripher“.

„Tangieren“ in der genauen Betrachtung

Um den Sinn der Redewendung „Das tangiert mich peripher mit sekundärer Relevanz“ in seiner Tiefe zu verstehen, bedarf es einem genauen Blick auf die einzelnen Wörter. Grob gesprochen wird ausgesagt: „Es betrifft mich nur am Rande und spielt sich nebenbei ab.“

In der Regel wird die Redewendung scherzhaft bis abwertend oder emotional abweisend ausgesprochen. Der Ton spielt in diesem Fall die Musik. Wird eine arrogante Tonlage gewählt, geht es eher in die verächtliche Richtung. Dabei wird dieser Satz gerade dann verwendet, wenn es um eine derbe oder saloppe Aussprache geht. Im Berufsalltag sollte die Redewendung durchaus vermieden werden. Zu leicht wird die pure Arroganz dahinter vermutet, falls die Hierarchien eine gewisse Tonalität voraussetzen.

Der Begriff „tangiert“ stammt aus dem Lateinischen. Tangieren steht für berührt. Die Person ist somit von den Worten nicht berührt. Diese Aussage dringt nicht in die emotionale Ebene dieser Person ein.

Der Ursprung von „peripher“

Die Begrifflichkeit „peripher“ stammt aus dem Spätlateinischen und wurde mit „sich herumdrehend“ übersetzt. Gleichlautend wird ein Randbereich damit ausgedrückt. Der Begriff „peripher“ wird von „Periphärie“ abgeleitet und entspricht dem Außenbezirk einer Stadt. Werden beide Worte miteinander verbunden, dann dringt die Aussage nicht in das tiefe Bewusstsein des Menschen ein. Oder die Person möchte sich damit nicht auseinandersetzen, das die Relevanz bzw. die Bedeutung als unwichtig erscheint.

Bspw. zieht die neue Nachbarin nach einem Jahr wieder weg. Es gab so gut wie keine Berührungspunkte mit ihr. Eine weitere Nachbarin pflegte engen Kontakt und sie bedauert den Wegzug. Sie ist davon berührt und teilt dies eifrig mit. Hingegen die Nachbarin, welche eigentlich so gut wie keinen Kontakt hatte, tangiert es peripher. Die Interessenlosigkeit wurde somit kurz und knapp ausgedrückt. Gleichzeitig wird vor ihr ausgesagt, dass die Thematik damit auch beendet sein sollte.

Die Betrachtungsweise bleibt jedoch unterschiedlich. „Das tangiert mich peripher“ wird durchaus als freundlicher empfunden als ein „Das interessiert mich nicht“. Jedoch nur in dem Moment, wenn diese Floskel sehr freundlich ausgesprochen wird. Die Tonalität und Mimik spielt wie so oft, eine entscheidende Rolle.

Die sekundäre Relevanz

Sekundär stammt von Secundus. Mit dem Adjektiv sekundär wird die Zweitrangigkeit ausgedrückt. Im Deutschen wurde der Begriff im 18. Jahrhundert übernommen. Wenn von der Relevanz gesprochen wird, geht es um die Wichtigkeit. Letztlich um die Rangordnung des Geschehens.

Die sekundäre Relevanz drückt die Bedeutung aus. Die Berührung findet nur nebensächlich im eigenen Kosmos statt. Letztlich wird platt ausgedrückt: „Es ist mir egal.“

Handelt es sich um eine gängige Redewendung im Alltag?

Durchaus wird die Redewendung „Es tangiert mit peripher mit sekundärer Relevanz“ häufiger verwendet als gedacht. Der Ursprung geht gar in die Mathematik zurück, über die Tangende, welche gewisse Punkte nicht berührt. Im täglichen Sprachgebrauch ist die Aussage durchaus weniger flapsig gemeint, doch die Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Kommt die Aussage abwertend und arrogant um die Ecke, wirkt sie eher abstoßend und irritierend. Wird sie klar und freundlich ausgesprochen, drückt die Redewendung letztlich den emotionalen und sachlichen Abstand zum Geschehen aus.

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