Namenspräfix & Namenssuffix – was ist das? – Aufklärung/Unterschied

Die Begriffe Namenspräfix und Namenssuffix und deren Unterscheidungsmerkmale erschließen sich, wenn man sich die Bedeutung der lateinischen Ausdrücke Präfix und Suffix vor Augen führt. Bei beiden handelt es sich um Bestandteile und/oder Ergänzungen, die einem Wort vorangestellt (Präfix) oder an dieses angehängt werden (Suffix) und die zu einer Bedeutungsänderung oder Bedeutungserweiterung führen. Als Teil des Wortbildungsprozesses sind Präfixe und Suffixe in der deutschen Sprache ein überaus häufig anzutreffendes Phänomen.

Beispielhaft hierfür sind etwa die Vorsilbe/das Präfix „ab-“ in Zusammensetzungen wie abwinken, abgeben oder abhalten oder die Nachsilbe/das Suffix „-in“ als Indikator der weiblichen Form in Begriffen wie Tänzerin, Managerin oder Fluglotsin. Spricht man von Namenspräfixen oder Namenssuffixen, dann geht es dabei allerdings nicht um Vor- oder Nachsilben, sondern um Elemente, wie Titel, die dem Nachnamen oder dem gesamten Namen abhängig von ihrer Funktion voran- oder hintenangestellt werden, ohne dabei tatsächlich Teil des entsprechenden Wortes/Namens zu werden.

Das Namenspräfix

Namenspräfixe sind Namensbestandteile, die vor dem Namen stehen. Im deutschsprachigen Raum kommen diese hauptsächlich als (erworbene) Titel oder als Adelskennzeichnungen vor. Zu den typischerweise dem Namen vorangestellten Titeln gehören die Bezeichnungen Professor oder Doktor, die in ihrer Funktion als Namenspräfix üblicherweise als Prof. und Dr. abgekürzt werden. Interessanterweise gibt es erworbene Titel geringeren Grades, die den Namen standardmäßig hintenangestellt werden (etwa: B.A. (Bachelor of Arts) oder M.A (Master of Arts)).

In der Welt des Adels existieren die ererbten Namenspräfixe „von“, „zu“ oder auch „von und zu“, die auf eine „blaublütige“ Herkunft verweisen (können). Ähnliche Formen existieren in einer Vielzahl von anderen Sprachen – exemplarisch lässt sich hier das im Schottischen häufig vorkommende Mac oder Mc anführen, das ebenfalls auf eine standesmäßig höhere Familienherkunft schließen lässt. Auch in außereuropäischen Sprachen kann der gesellschaftliche Status über Namensanhängsel definiert werden. Im japanischen Sprachgebrauch geschieht das beispielsweise mit Namenssuffixen, wie „-san“.

Das Namenssuffix

Unter einem Namenssuffix versteht man einen Wortbestandteil, der einem bestehenden Namen hintenangestellt wird. Wie oben bereits beschrieben existieren solche Formen nicht nur im deutschsprachigen oder europäischen Raum, sondern werden in den verschiedensten Sprachen genutzt, um beispielsweise den gesellschaftlichen Status einer Person zu beschreiben oder zu definieren. In manchen Sprachen ändert sich mit Hilfe von Namenssuffixen auch das Geschlecht des Namens – ein Phänomen, das sich etwa im Neugriechischen an den Formen „-ou“ (feminin) und „-is“ (maskulin) beobachten lässt. Im deutschen Sprachgebrauch existieren Namenssuffixe insbesondere zum Zweck der Unterscheidbarkeit bei Namensgleichheit, wie am Beispiel der Kürzel jr. (junior) oder sen. (senior) zu sehen ist. Diese Bezeichnungen haben besonders etwas mit traditionellen Namensgebungsprozessen zu tun, bei denen sowohl der Vorname, wie auch der Nachname vom Vater an den erstgeborenen Sohn weitergegeben wurde.

Bereits oben wurde erwähnt, dass erworbene Titel nicht in jeder Form als Namenspräfix erscheinen, sondern teilweise auch als Suffix realisiert werden. Neben den oben erwähnten Beispielen des Master of Arts (M.A.) oder des Bachelor of Arts (B.A,) kann hier auf den Diplomabschluss verwiesen werden, also etwa auf den Diplom-Ingenieur (Dipl. Ing.) oder den Diplom-Psychologen (Dipl. Psych.). Ganz allgemein können Namenspräfixe und/oder -suffixe im Deutschen also einige Informationen über den Träger des Namens, seinen Status und seinen Bildungsabschluss vermitteln.

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