Was bedeutet autoklavierbar/Autoklav? – Bedeutung & Erklärung

Was bedeutet „Autoklav“?

Der Begriff „Autoklav“ stammt aus dem Griechischen beziehungsweise Lateinischen und bedeutet nichts anderes als „selbstverschließbar“. Das betreffende Behältnis verschließt sich also durch entsprechende Einflüsse von selbst.

In der modernen Bedeutung handelt es sich bei einem Autoklav um ein Gefäß, das sich beispielsweise durch Erhitzung, Abpumpen von Luft und Einströmen von Gas oder den Aufbau eines hohen Drucks gasdicht verschließen lässt.

Was bedeutet autoklavierbar?

Als autoklavierbar werden alle Stoffe und Gegenstände bezeichnet, die in einem Autoklaven behandelt werden können. Dabei ist es unerheblich, welchem Zweck das Autoklavieren dient. Solange der Gegenstand oder die Substanz Druck und Hitze standhalten, gelten sie als autoklavierbar.

Wie funktionieren Autoklaven?

Das hängt von der jeweiligen Art des Autoklaven ab. Unterschieden werden grundlegend zwei verschiedene Funktionsprinzipien. Bei diesen handelt es sich um:

  • das Abpumpen oder Verdrängen der Luft durch spezielle Gase
  • die Erhöhung der Temperatur

Die Methoden können ebenso miteinander kombiniert werden. Hierdurch werden sowohl eine Steigerung des Drucks als auch der Temperatur erreicht. Dadurch können Substanzen beispielsweise sterilisiert oder einzelne Elemente miteinander verpresst werden. Aufgrund dieser Funktionen finden sich zahlreiche Anwendungsbereiche für das Autoklavieren.

Wofür werden Autoklaven verwendet?

Das einfachste Beispiel für Autoklaven findet sich in Dampfdrucktöpfen. Die Töpfe werden mit einem Deckel verschlossen und auf dem Herd erhitzt. Durch den gasdichten Verschluss entsteht innerhalb des Topfs ein hoher Druck, der sich wiederum auf die Gartemperatur auswirkt. Da mit höheren Siedetemperaturen als 100°C gekocht werden kann, fällt die Garzeit kürzer aus. Die Autoklaven finden also Einsatz bei der schnellen Zubereitung von Lebensmitteln aber auch bei der Herstellung von konservierten Lebensmitteln, die selbst ohne Kühlung eine verlängerte Haltbarkeit aufweisen.

Eben diese Erhöhung der Temperatur durch hohen Druck wird unter anderem auch in der Medizin und Chemie eingesetzt, beispielsweise um Geräte und Gefäße zu autoklavieren. Das bedeutet, dass Keime auf den Oberflächen der Utensilien abgetötet werden. Bei einigen Erregern können dafür deutlich mehr als 100°C notwendig sein. Dadurch muss der Autoklav zum einen die erforderlichen Temperaturen erreichen und das Material der autoklavierbaren Gegenstände zum anderen entsprechend hitze- und druckbeständig sein.

Weitere Einsatzzwecke der Autoklaven finden sich in der Industrie. Dabei handelt es sich unter anderem um:

  • Schrumpfung von Kunststofffasern
  • Herstellung von Verbundglas und anderen mehrschichtigen Materialien
  • Sterilisation von Werkzeugen, Schmuck und Bauteilen für empfindliche Geräte
  • Anfertigung von Reifen beziehungsweise Vulkanisierung
  • Härtung von Baustoffen
  • Herstellung von Seifen

Aufgrund der vielseitigen Einsatzbereiche der Autoklaven sind diese in Größe und Auslegung ebenfalls sehr unterschiedlich. Unterschiede finden sich also nicht nur im Funktionsprinzip.

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