Was ist ein Hasenbrot & wo kommt der Begriff her?

Der Begriff „Hasenbrot“ ist den meisten Menschen wahrscheinlich allen voran aus ihrer Kindheit geläufig. Es handelt sich um einen etwas veralteten, scherzhaften Ausdruck. Insbesondere in der heutigen Zeit findet der Begriff jedoch nur noch selten Verwendung und ist vielen, besonders jüngeren Menschen nicht mehr bekannt. Aus diesem Grunde möchten wir Ihnen in diesem Beitrag einmal erklären, was sich hinter dem Begriff „Hasenbrot“ verbirgt, woher dieser stammt und welche Geschichte mit einem Hasenbrot in Verbindung gebracht wird.

Definition und Herkunft des Hasenbrots

Ein Hasenbrot bezeichnet ein geschmiertes oder belegtes Brot, das man ursprünglich für unterwegs mitgenommen, jedoch nicht vollständig aufgegessen hatte. Insbesondere auf Reisen, zur Schule oder aber auch zur Arbeit nahm man sich früher täglich belegte Brote mit, die den kleinen Hunger stillen sollten. Damals bereitete meist die Ehefrau diese Brote für ihren Ehemann zu, der diese dann mit zu seinem Arbeitsort nahm. Gleiches galt natürlich auch für die Kinder, die ihre Brote mit in die Schule nahmen.

Da die mitgebrachten Brote oftmals jedoch nicht vollständig aufgegessen wurden, brachten die Menschen ihre Überreste wieder mit nach Hause. Die übrig gebliebenen Brotreste waren angeknabbert und bereits etwas hart und trocken geworden, sodann man sie als Hasenbrote bezeichnete. Um diese verzehren zu können, musste man meist etwas längere Zeit an den Broten mümmeln, weshalb man schnell auf die Idee kam, die Brotreste als Hasenbrote zu bezeichnen.

Die sogenannten Hasenbrote wurden jedoch niemals weggeschmissen, sondern am Abend von den Kindern verzehrt. Häufig waren die Kinder ganz wild darauf, die übriggebliebenen Hasenbrote zu verspeisen, da diese für sie eine besondere Bedeutung hatten und ihnen oftmals besonders lecker schmeckten.

Die Geschichte der Hasenbrote

Der Ursprung des Begriffes „Hasenbrot“ reicht weit zurück. Zur Zeit seiner Entstehung lebten die meisten Familien noch in kleinen Häusern auf dem Land, fernab der Städte. Dem zu Folge hatten die Menschen häufig weite Wege über Felder und Wälder auf sich zu nehmen, um zur Arbeit oder in die Schule zu gelangen.

Die auf dem Heimweg noch übrigen Brotreste, die bereits trocken und hart geworden waren und Bissspuren enthielten bezeichnete man als Hasenbrote mit der scherzhaften Anekdote, man hätte die Brotreste einem Hasen abgenommen, nachdem man ihm etwas Salz auf seinen plüschigen Schwanz gestreut hatte.

Der Hase wurde hierfür ganz bewusst als Tier gewählt, da Hasen zum einen sehr weit verbreitete Tiere auf Feldern und in der freien Wildbahn waren und zum anderen für ihre markanten Zähne und den damit einhergehenden Bissspuren auf Nahrungsmitteln bekannt waren.

Hasenbrote in der heutigen Zeit

Auch heute bereiten viele Eltern ihren Kindern derartige Brote für die Schule zu. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Arbeitnehmer, die sich für den kleinen Hunger zwischendurch gern am Morgen nach dem Frühstück noch das eine oder andere Brot für den bevorstehenden Arbeitstag schmieren und dieses einpacken. Bekannt sind diese heute jedoch meist als Pausenbrote oder Proviant.

Den Begriff „Hasenbrot“ hört man heute nur noch selten, was wohl größtenteils daran liegt, dass die Reste des übrig gebliebenen Proviants heute meist auf dem Müll landen und nicht mehr nachträglich verspeist werden.

1 Kommentar

  1. interessant. Danke. Ich kenne den Begriff aus meiner Jugend, allerdings war die Erklärung etwas anders. In der Gegend in der ich aufwuchs (Saarland) hielten viele Arbeiterfamilien Hasen, und zu besonderen Tagen wurde dann geschlachtet. Das Hasenbrot wurde, wenn es so richtig hart war, wie alle anderen harten Brotreste, an die Hasen verfüttert.
    Ein anderer schoener Begriff : die „Bergmanskuh“, so wurden die Ziegen genannt, die sich manche Bergleute hielten:)

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