Was ist eine Nasszelle & warum heißt sie so? Aufklärung

Der Begriff „Nasszelle“ ist ein sehr alter Ausdruck, der heute nur noch selten Verwendung findet. Insbesondere junge Menschen werden Schwierigkeiten damit haben, die Bedeutung dieses Begriffes zu erklären, da er im heutigen Sprachgebrauch nur noch äußerst selten genutzt wird und seine Bedeutung somit häufig schlicht unbekannt ist. Manch einen mag dieser Ausdruck an ein Gefängnis erinnern, andere hingegen assoziieren die menschlichen und tierischen Körperzellen mit diesem Begriff.

Diese Unklarheiten und Verwirrungen möchten wir zum Anlass nehmen uns in diesem Beitrag etwas näher mit der sogenannten „Nasszelle“ zu beschäftigen. Hierbei möchten wir Ihnen zunächst erläutern, was unter eine Nasszelle zu verstehen ist und uns etwas genauer mit der Entstehung dieser Bezeichnung und seinem eigentlichen Ursprung auseinandersetzen.

Nasszelle Definition

Eine Nasszelle bezeichnet einen meist recht kleinen geschlossenen Raum innerhalb eines Gebäudes oder einer Wohnung, der auf die aktive Benutzung von Wasser ausgerichtet ist und somit über notwendige Wasseranschlüsse, Wasserleitungen, entsprechende Abflüsse und einen wasserfesten Boden verfügt. In der Regel sind Nasszellen mit einem Waschbecken und einer Dusche oder Badewanne ausgestattet, die der täglichen Körperpflege dienen sollen.

Mittlerweile findet sich häufig auch eine Toilette in diesem Raum, wobei dies in den frühen ersten Nasszellen nicht der Fall war. Eine Nasszelle ist meist mit einem strapazierfähigen und beständigen Fliesenbelag an Böden und Wänden ausgestattet ist. Dieser soll das Mauerwerk des Raumes vor Feuchtigkeit und damit einhergehenden Schäden bewahren. Hinter dem Ausdruck Nasszelle verbirgt sich also im Grunde genommen nichts anderes als ein Waschraum oder auch das allseits bekannte Badezimmer, das heutzutage in jeder Wohneinheit zu finden ist.

Neben einem ganz typischen Badezimmer kann sich hinter einer Nasszelle jedoch auch eine Waschküche verbergen. Diese ist ebenfalls mit sogenannten Wasserentnahmestellen ausgestattet, wasserfest konzipiert und wird überwiegend zum Waschen und Trocknen von Kleidung und etwaigen Textilien genutzt.

In einigen Fällen werden auch komplette Duschkabinen samt Duschwanne, Wasserhahn und wasserfesten Seitenwänden als Nasszellen bezeichnet. Zudem sind kleine Nasszellen auch auf Campingplätzen oder in Wohnmobilen zu finden.

Geschichte der Nasszelle

Der Ursprung der Nasszelle reicht weit zurück. Was viele Menschen nicht wissen und was heute kaum vorstellbar zu sein scheint ist, dass die Verbreitung von eigenen Badezimmern, die damals ausschließlich als Nasszellen bezeichnet worden sind, erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren Badezimmer jeglicher Art noch ein echter Luxus und nur wohlhabenden Menschen besaßen eine eigene Nasszelle in ihren vier Wänden. Die Körperpflege wurde vor Einführung der Nasszellen in den Wohneinheiten überwiegend in öffentlichen Bädern durchgeführt.

Da die früheren Badezimmer in der Regel äußerst kleine Räume waren, die nur mit dem Nötigsten ausgestattet worden sind, wurden sie nicht als ganze Räume, sondern lediglich als Zellen bezeichnet. Die Auslegung und Ausstattung dieser „Zellen“ war ausschließlich auf das Betreiben von Körperpflege oder Waschen ausgerichtet, weshalb sich der Begriff „Nasszelle“ schnell im Volksmunde etabliert hat.

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