
Gerade in Erzählungen vergangener Geschichten wird man oft mit der Aussage in Kontakt gebracht, dass ein Exempel statuiert wurde. Die Aussage bezieht sich dabei häufig auf negative Ereignisse von Personen, die als eine Art warnendes Beispiel vorangehen und andere von gewissen Dingen abschrecken sollten. Ein Exempel zu statuieren war demnach im Grunde genommen ein negatives Beispiel für Personen.
Die Redensart wird jedoch auch häufig im normalen Sprachgebrauch verwendet, sodass sie immer noch sehr geläufig und aktuell ist. Inzwischen wurde jedoch ihr Inhalt leicht abgeändert, sodass die Aussage nicht mehr in dem selben Kontext genutzt wird wie damals. Doch was genau bedeutet es, ein Exempel zu statuieren?
Herkunft des Wortes
Die Redewendung „ein Exempel statuieren“ leitet sich vom lateinischen „exemplum“ ab. Exemplum steht dabei für das deutsche Wort Beispiel oder Vorbild.
Das Wort statuieren kommt dabei ebenfalls aus dem Lateinischen „statuere“. Statuere bedeutet zu Deutsch so viel wie festlegen, erschaffen oder beschließen.
Zusammengesetzt ergibt sich somit die Übersetzung, dass ein Vorbild geschaffen wird. Auch lässt sich die Redewendung bezeichnen für das beschließen eines Beispiels.
Die frühere Bedeutung
Die Redewendung wurde vor allem in früheren Kulturen stark in Gebrauch genommen. Dort hatte die Redewendung jedoch eine härtere Bedeutung, als ihr heutzutage oft zu Gute kommt.
Ein Exempel zu statuieren wurde im damaligen Sprachgebrauch dafür genutzt, um zu beschreiben, dass jemand für eine Tat hart bestraft werden kann.
Wenn also eine Person Unrecht getan hat oder etwas Verbotenes, wurde diese bestraft, um als Abschreckung für andere Personen zu dienen, damit diese keine selbige Tat vornehmen. Die Person hat somit ein Exempel für andere statuiert, also quasi als negatives Beispiel.
Die Redewendung besagte somit ein abschreckendes Beispiel für Dinge, die man selbst nicht tun sollte. Auch in Schulen wurde die Redensart verwendet, um Schüler vor Strafen zu schützen.
Die Aussage ein Exempel zu statuieren ist übrigens in vielen Sprachen immer noch mit der Aussage behaftet, dass Leute gewisse Taten nicht ausführen sollen.
Menschen, die dennoch Verbotenes getan haben, wurden demnach mit der Aussage belangt, dass sie ein Exempel erprobt haben. Somit ist dies die gegenteilige Aussage dafür, dass Personen ein negatives Beispiel für eine Sache geschaffen haben also ein Vergehen begangen haben, wovor andere gewarnt werden sollten. Dies leitet sich ebenfalls vor allem aus alten lateinischen Erzählungen ab, die anderen ein Beispiel sein sollten.
Die heutige Bedeutung
Im heutigen Sprachgebrauch ist die Aussage, dass jemand ein Expempel statuiert hat jedoch bei Weitem nicht mehr so negativ behaftet wie damals, sondern eher das Gegenteil. Mit dem Laufe der Zeit ist die negative Behaftung der Aussage eher zurückgegangen, sodass eine deutlich positivere Message hinter die Redewendung gebracht wurde.
Wenn eine Person etwas sehr gut gemacht hat oder durch Leistungen besonders hervorsticht, lässt sich ebenfalls sagen, dass diese Person ein Exempel statuiert hat. In diesem Wortgebrauch steht die Aussage dann für ein Lob an eine Person, die man sich als Vorbild nehmen sollte, dem man nacheifern kann.
Synonyme
Als Synonyme für die Statuierung eines Exempels kann man ebenfalls sagen, dass jemand ein schlechtes Vorbild war. Auch wird häufig im alltäglichen Sprachgebrauch die Aussage verwendet, dass jemand etwas verhindern soll.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne ganz im Norden von Deutschland an der Nordseeküste in Husum. 1997 bin ich mit 9 Jahren als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen. Seitdem habe ich mich leidenschaftlich gerne mit der deutschen Sprache beschäftigt und irgendwann ist die Idee zu einer Sammlung von Erklärungen für Fachwörter und Fremdwörter entstanden. Nun befinden sich hier auf Fachwort24.com über 500 Erklärungen für Fachwörter und die Sammlung wird regelmäßig erweitert.