Woher kommt das Wort abgekartet? Bedeutung & Herkunft

Sprachgebrauch

Häufig hört man Sätze wie „Er ist abgekartet“, „Das ist eine abgekartete Sache“ oder „er spielt ein abgekartetes Spiel“. Ein beliebter Schreibfehler für abgekartet ist das Wort „abgekartert“, was es aber nicht gibt und es sich daher um ein fälschlicherweise gebrauchten Begriff handelt. Abgekartet ist keineswegs mit einem Kater zu assoziieren, der für gewöhnlich nach einem übermäßigen Alkoholmissbrauch entsteht, auch wenn es vom Wortklang her nahe liegt.

Der falsche Sprachgebrauch zeigt auf, wie wenig geläufig vielen Menschen die eigentliche Bedeutung des Wortes ist. Gebraucht wird abgekartet in Bezug auf Spiele, Heimlichtuerei und Betrug. Abgekartete Menschen werden als hart, nicht vertrauenswürdig und link angesehen und sind eher zu meiden, da sie einem Schaden zufügen können, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen und zu verwirklichen. Dennoch wird ihnen auch ein gewisses Maß an Intelligenz und Raffiniertheit zugeschrieben, dem auch Bewunderung zuzusprechen ist.

Bedeutung

Das Wort abgekartet steht im 2. Partizip des Verbs „abkarten“. Umgangssprachlich bedeutet abgekartet, dass etwas heimlich vereinbart oder etwas zur Benachteiligung einer dritten Person abgesprochen wird. Dabei handelt es sich meist um eine betrügerisch vereinbare Maßnahme, ein unehrliches Spiel oder die geheime Planung eines Ereignisses.

Synonyme für das Wort abgekartet sind daher Begriffe und Ausdrücke wie „heimlich“, „hinter dem Rücken vereinbart“ oder auch „im Vorhinein abgestimmt“, „ausgekungelt“ und „insgeheim ausgemacht“. Abgekartet zu sein, heißt demnach etwas zu verheimlichen, zu betrügen oder etwas ohne die Ahnung anderer Beteiligten vorzuhaben. So gilt auch die Redewendung „eine Karte ausspielen“ als eine heimliche Vereinbarung, mit der niemand rechnen konnte und andere „ausspielt“.

Herkunft

Wenn man das Wort abgekartet etwas genauer unter die Lupe nimmt, entdeckt man den Wortstamm „-kartet“, welcher von dem Begriff Karte abzuleiten ist. Das Wort abgekartet findet, wie es oft angenommen und für wahr befunden wird, seine Herkunft im Kartenspiel, bei dem die Reihenfolge der Spielkarten während eines Spiels vorab so vorbereitet wurde, sodass sich die Chance auf einen Gewinn für sich selbst erhöht und für die Gegner gemindert.

Jedoch handelt es sich um eine zusätzlich ernannte Herkunftszuordnung. Die vermeintliche „Karte“ im Begriff abgekartet kommt nämlich aus dem lateinischen „Charta“, was so viel wie Mitteilung, aber auch Vertrag, Urkunde oder Brief bedeutet. Dabei handelt es sich um eine genau vereinbarte und mündlich abgesprochene Sache mit festgelegtem Ergebnis, das aber auch zugunsten einer der beteiligten Personen verfälscht sein kann.

Abgekartet heißt demnach ursprünglich, dass man nach „Kartenabsprache“ etwas eventuell verfälscht zum eigenen Vorteil vollzieht oder plant umzusetzen. Das Kartenspiel war es, das dem Wort abgekartet eine noch tiefere negative Assoziation verliehen hat. Dabei ist die Karte als Mittel zum Zweck zu verstehen, um durch die betrügerische und manipulative Verwendung ohne Vorhersehen der Beteiligten sein Gewinn zu erzielen.

Das Wort abgekartet kommt also aus dem lateinischen und bedeutet Vertrag oder (mündliche) Absprache, bei der ein Ergebnis feststeht und ein Abkommen geltend gemacht wird, das allerdings meist durch Verfälschung zum Vorteil des einen und zum Nachteil des anderen vollzogen wird.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein