
Der Begriff „gebenedeit“ wird vor allem in religiösen Texten verwendet und bedeutet so viel wie „gesegnet“ und „gepriesen“. Die landläufig bekannteste Verwendung findet sich im Zusammenhang mit der Jungfrau Maria, die in mehreren Bibelstellen und Kirchenliedern als „gebenedeit“ bezeichnet wird, da ihr die Gnade der Geburt Jesu wiederfahren ist. Kaum einer anderen kirchlichen Figur wird dieses Adjektiv sonst noch zugeschrieben, und so ist es inhaltlich sehr stark mit der Figur der Maria verknüpft. Das Verb „benedeien“ jedoch, das wie „segnen“ gebraucht wird, findet sich im kirchlichen Kontext nach wie vor häufig.
Heutige Verwendung des Begriffs
Im weltlichen Sprachgebrauch der heutigen Zeit wird das Adjektiv „gebenedeit“ nicht mehr verwendet. Interessant ist aber, dass die englische Übersetzung „to be blessed“ (= gesegnet sein) durchaus noch im modernen Sprachgebrauch und recht häufig verwendet wird, oftmals auch außerhalb des kirchlichen Kontexts. Heute findet sich der Begriff „gebenedeit“ vorwiegend noch in der überlieferten katholischen Liturgie.
Der Wortstamm und die Herkunft des Wortes
Beim Infinitiv „benedeien“ handelt es sich um eine germanisierte Variante des Partizips „benedictus“ (= gesegnet) und „benedicere“ (= segnen) in direkter Übersetzung aus dem Lateinischen. Das Wort setzt sich zusammen aus den beiden Elementen „bene“ (= gut) und „dicere“ (= sprechen), bedeutet wörtlich übersetzt also „gutsprechen.
Einen feinen aber elementaren Unterschied finden wir in der Verwendung des deutschen „segnen“ und des lateinischen „benedicere“: Die lateinische Ausgangsvokabel kann nicht wie die deutsche Übersetzung ausschließlich die Erteilung des Segen Gottes an die Menschen bezeichnen. Sie geht darüber hinaus und wird auch verwendet, um die Haltung eines Beters oder der Gemeinde zu beschreiben, die eine anbetende Handlung ausführen. In diesem Falle ist Gott der Angebetete, der Verherrlichte.
Verwendung in Form des männlichen Vornamens
Der männliche Vorname Benedikt, der auch in der Schreibweise Benedict bekannt ist, wird international verwendet und sehr häufig von gläubigen Eltern an ihren Erstgeborenen vergeben. Das Kind ist gebenedeit, also gesegnet. Der Name soll es auf seinem Lebensweg beschützen und seine Einzigartigkeit betonen.
Auch der inzwischen seit dem Jahr 2013 emeritierte Papst Benedict XVI wählte seinen Amtsnamen mit Bedacht. Er brachte durch die Namenswahl seine tiefe Verbundenheit mit Gott und seinen Dank an Gott und die Menschen zum Ausdruck, die ihn als Oberhaupt der Katholischen Kirche einsetzten. Seine Form der Bescheidenheit war es, diese Dankbarkeit in der Namenswahl zum Ausdruck zu bringen: Er sah sich als einen gesegneten und begünstigten Mann, der von Gott eingesetzt und geschützt wird. Für den Stellvertreter Gottes auf Erden eine durchaus sinnvolle und angemessene Einstellung.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne ganz im Norden von Deutschland an der Nordseeküste in Husum. 1997 bin ich mit 9 Jahren als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen. Seitdem habe ich mich leidenschaftlich gerne mit der deutschen Sprache beschäftigt und irgendwann ist die Idee zu einer Sammlung von Erklärungen für Fachwörter und Fremdwörter entstanden. Nun befinden sich hier auf Fachwort24.com über 500 Erklärungen für Fachwörter und die Sammlung wird regelmäßig erweitert.