Was ist ein Vorabzug beim Hausbau & was sollte man dazu wissen?

Beim sogenannten Vorabzug handelt es sich um ein Dokument ähnlich einer Bauskizze oder eines Bauplanes, das vor der Errichtung und dem Start des eigentlichen Hausbaues angefertigt wird. Der Vorabzug wird dabei von der Baufirma und meist von den beauftragten Architekten erstellt. Nach der Fertigstellung des Vorabzug wird dieser dem Bauherrn, also Ihnen, vorgelegt und mit diesem besprochen. Der Vorabzug ist ausdrücklich noch kein fertiger Bauplan und keine Bauzeichnung, die als Bauplan Grundlage der notwendigen behördlichen Baugenehmigung sein kann. Vielmehr ist der Vorabzug zunächst nur eine Skizze und visuelle Darstellung, wie das geplante Bauwerk / Haus in etwa aussehen soll. Das ist sehr wichtig, damit Sie als Bauherr eine genaue Vorstellung bekommen, wie Ihr neues Haus aussehen wird. Im Wesentlichen geht es aber auch um die ungefähre Form des Hauses und die mögliche Raumaufteilung. Da sich die Architekten der Baufirma mit Ihnen zusammensetzen, dient dieser Termin dann dazu, dass Sie in dieser Phase der Bauplanung noch jederzeit Änderungswünsche und eigene Pläne und Wünschen einbringen können. Dann erst wird ein genauer Bauplan erstellt, der Grundlage der Baumaßnahmen und auch des behördlichen Bauzulassungsverfahrens vor den Behörden wird.

Vorabzug nur ungefähr und vorläufig

Der Vorabzug beim Hausbau enthält vor allem Angaben und Darstellungen zur Raumaufteilung, zur Größe der einzelnen Zimmer und Räume und zu den optischen Gegebenheiten beim Hausbau. Erst wenn Sie hier Ihr Ok geben oder Ihre Änderungswünsche mitteilen, wird ein detaillierter Plan für den Bau und die Baugenehmigung angefertigt. Beim Vorabzug ist zunächst auch nicht geprüft worden, ob der Bau technisch in dieser Form überhaupt möglich ist. Es werden mithin keinerlei Prüfungen zur Statik und zu den Bodenverhältnissen und zu anderen technischen Vorgaben beim Bau und zur Bodenbeschaffenheit gemacht. Es kann also letztlich sein, dass die Pläne und Wünsche nach dem Vorabzug inklusive Ihrer Änderungen in der Praxis gar nicht technisch zu realisieren sind. Dann müssten Sie über die notwendigen Änderungen vorab weiter informiert werden. Es geht vor allem darum, ob Sie mit den groben Planungen einverstanden sind. Wenn das Haus nur 1 Wohnzimmer und 1 Schlafzimmer hat laut Vorabzug und Sie dagegen noch ein Kinderzimmer wünschen, wäre das die Phase, um diesen Änderungswunsch mitzuteilen.

Vorabzug gerade bei Fertighäusern wichtig

Nicht nur bei absoluten Individualbauten ist heute ein Vorabzug sehr wichtig. Gerade auch bei vielfach genormten Fertighäusern ist das noch die Möglichkeit, auf individuelle Änderungswünsche einzugehen. Letztlich wird aus der Skizze dann der richtige Bauplan, der auch statisch etc. dann korrekt berechnet sein muss. Aber die grobe Planung fließt natürlich auch in den detaillierten Bauplan ein und sollte von Ihnen vorab auf jeden Fall geprüft und genehmigt oder entsprechend mit Änderungen versehen werden. Wenn Sie vorher Ihr Ok zum Vorabzug gegeben haben, können Sie vor bösen Überraschungen sicher sein und werden nicht plötzlich mit einem fertigen Haus konfrontiert, das in Bezug auf Raumplanung und Größe und auch der optischen Umsetzung so gar nicht Ihrem Geschmack und Ihren Wünschen und individuellen Bedürfnissen entspricht. Sie müssen aber immer auf Änderungen gefasst sein, die entstehen, weil zum Beispiel technisch bestimmte Vorgaben aus dem Vorabzug so nicht umgesetzt werden können oder auch gar nicht genehmigungsfähig an dem Ort sind.

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