„Er ist so ein Schlumi!“
Wahrscheinlich haben Sie diesen oder einen ähnlichen Satz schon einmal gehört.
Gemeint ist damit meist eine etwas nachlässige Person, der Dinge wie Pünktlichkeit, Ordnung und Selbstorganisation eher abgehen und auch nicht so wichtig erscheinen.
Die Bezeichnung kann sowohl abwertend als auch zärtlich-begütigend gemeint sein.
Ein „Schlumi“ kann aber auch ein tollpatschiger Mensch sein, der ungewollt jede Menge Chaos anrichtet.
Damit rückt der Begriff in die Nähe der Bedeutung „Pechvogel“, und man kann sich die Frage stellen, ob „Schlumi“ vielleicht eine Abwandlung von „Schlehmil“ sein könnte, der entsprechenden klassischen Figur in Literatur, Schauspiel und Musik, aber auch in der Tradition der osteuropäischen Juden.
„Lass uns noch einen Schlumi nehmen!“
Das hat mit der Definition oben nun wieder nichts zu tun. Hier geht es um den Vorschlag, gemeinsam noch einen Schlummertrunk zu sich zu nehmen. Da es sich dabei häufig um einen Cocktail handelt, also ein Mixgetränk, erklärt sich das Wort „Schlumi“ vielleicht am ehesten im Sinne von „Schlummer-Mix“. Man findet das Wort im Übrigen hier auch in der Schreibweise „Schlummi“.
In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass „Schlumi“ auch als Abkürzung für eine bestimmte exklusive Sekt-Marke gebräuchlich ist.
„Du bist doch mein kleiner Schlumi!“
Gern wird der Begriff auch als Kosename für Kinder verwendet – in Diskussionen auf Elternforen kann man erkennen, dass Mütter und Väter ganz unterschiedliche Eigenschaften ihrer Kinder mit dem Begriff verbinden. Zum Teil geht es um ein wenig schusselige und unkonzentrierte, zum Teil um besonders aufgeweckte Kinder – oder um kleine Schlawiner. Dabei werden sowohl Mädchen wie Jungen „Schlumi“ genannt.
Für manche Eltern scheint es aber auch geradezu eine Streitfrage zu sein, ob „Schlumi“ nun ein Kosename oder ein Schimpfwort ist.
Auch die Lebenspartnerin oder der Lebenspartner wird gelegentlich mit dem Kosenamen „Schlumi“ bedacht, hier meist in der Bedeutung „sie/er ist so kuschelig beim Einschlummern“.
Nicht nur als Kose-, sondern als Rufname ist „Schlumi“ aber auch für Haustiere, vorzugsweise Katzen und Hunde, gebräuchlich.
„Hast du schon ‚Schlumi‘ gehört?“
Diese Frage wird vermutlich im Jahr 2010 häufiger gestellt worden sein. Das war nämlich das Erscheinungsjahr des Albums „Dust“ der Electro-Musikerin Ellen Allien. Ein Track in diesem Album trägt den Titel „Schlumi“. Soweit bekannt, gibt es keine Erklärung für den Namen des Titels, der hauptsächlich als Musik zum Tanzen in entsprechenden Diskotheken aufgenommen worden ist.
„Du Schlumme!“
Ähnliche Wörter wie „Schlumi“ gibt es zum Beispiel auch im Elsässischen, „Schlumme“ ist hier eindeutig ein Schimpfwort und bezeichnet eine ausgesprochen dumme Person. Ebenso meint „Schlummi“ einen äußerst liederlichen Menschen.
Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne ganz im Norden von Deutschland an der Nordseeküste in Husum. 1997 bin ich mit 9 Jahren als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen. Seitdem habe ich mich leidenschaftlich gerne mit der deutschen Sprache beschäftigt und irgendwann ist die Idee zu einer Sammlung von Erklärungen für Fachwörter und Fremdwörter entstanden. Nun befinden sich hier auf Fachwort24.net über 500 Erklärungen für Fachwörter und die Sammlung wird regelmäßig erweitert.
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