Was ist eine Marionette? – Aufklärung, Beispiele

Was ist eine Marionette

Viele Dinge kennt man einfach, allein vom Hörensagen. Und man kann sich fragen, was es damit auf sich hat. Was ist eine Marionette? Man kennt so was schon, aber was ist es genau? Und warum ist es gerne auch als Schimpfwort in Gebrauch?

Allgemein

Eine Marionette ist erst mal nichts anderes als eine sogenannte Gliederpuppe. Das heißt, dass die Gliedmaßen beweglich sind, da sie aus einzelnen Stücken gefertigt wurden. Aber im Gegensatz zu anderen Gliederpuppen sind die Glieder der Marionette an Fäden gebunden. Damit ist es einem Puppenspieler möglich, diese zu bewegen und es so aussehen zu lassen, als hätte sie einen eigenen Willen und bewege sich aus eigenem Antrieb. Viele lustige Stücke für Kinder wurden damit aufgeführt, aber es führte auch zu Metaphern, die nicht so schön sind.

Hergestellt wurde die Puppe früher meistens aus Holz, meistens Linden holz, da es gute und haltbare Eigenschaften für solche Puppen besaß. Aber heute werden auch andere Materialien benutzt, die nicht unbedingt auf Holz basieren. Eine Gliederpuppe lässt sich gewöhnlich aus allen möglichen Dingen fertigen und erfüllt so ihren Zweck.

Die Proportionen einer Marionette erinnerten schon an einen Menschen, doch war der Kopf größer, die Gesichtsbemalung kantiger und auffälliger gezeichnet und auch die Kleidung sollte manchmal auffallen.

Verwendung

Puppen wie Marionetten wurden vor allem dafür genutzt, kleine Theaterstücke oder ganze Opern aufzuführen, nur eben mit Puppen statt Menschen und meistens für ein besonders kleines Publikum, die von den scheinbar sich selbst bewegenden Puppen fasziniert waren. Daher rührte auch das altbekannte Wort Puppentheater.

Der Begriff als Schimpfbegriff

Heutzutage ist eine Marionette nichts neutrales oder gar schönes mehr. Vor allem wird das Wort noch in einer abfälligen und beinahe schon verurteilenden Weise gebraucht. Marionettenregierung ist eines dieser Wörter. Es soll signalisieren, dass eine Marionette von einem heimlichen Puppenmeister gesteuert und befohlen wird. Die Regierung habe also gar keine eigene Seele und keinen eigenen Willen und oft in der Geschichte hat sich dieses Gleichnis mit antisemitischen Vorurteilen aufgeladen.

Aber auch für Menschen, die Befehle ausführen, die anderen nicht gefallen, wird gesagt, dass diese doch nur Marionetten seien und gar nicht wüssten, was sie da tun. Damit zeigt man sich herablassen und verneint den freien Willen einer anderen Person, nur weil die Meinung, die Ansicht oder das Handeln nicht gefällt.

Große Kunstform

Diese Puppen zu fertigen und sie so darzustellen und tanzen zu lassen, wie es möglich ist, ist eine große Kunstform, die aber leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Es ist aufwendig, solch eine Puppe mit den richtigen Maßen und dem richtigen Aussehen herzustellen. Und gerade deshalb sollte man so etwas würdigen und sich das eine oder andere Mal sich solch eine Vorstellung mal ansehen und sehen, ob es eine kleine Wirkung auf einen hat, die einen erfreuen könnte.

Puppen im 21. Jahrhundert

Aber natürlich haben es Marionetten und andere Puppen im 21. Jahrhundert alles anderes als leicht und man könnte davon sprechen, auf verlorenem Posten zu stehen, wenn es um diese Puppen geht. Digitale Medien sind überall absolut dominant und haben fast alle anderen Formen des Spiels und der Unterhaltung fast beseitigt. Und noch dazu kommt, dass immer mehr und mehr das Wort Marionette negativ belegt wurde und auch so verwendet wird. Ein willenloser Mensch ohne Ahnung, ohne Seele, ohne eigenes Leben. Eine üble Beschimpfung, an die man nicht gerne erinnert wird.

Berühmteste Marionette

Die bekannteste aller Marionetten ist wohl Pinocchio. Die Puppe, die nicht lügen kann und gerne ein echter Junge wäre. Das zeigt schon das Dilemma auf, was schon immer mit Marionetten verknüpft wurde. Irgendwie echt, irgendwie aber auch nicht. Irgendwie am Leben, irgendwie doch aber ein Gegenstand und fast schon besseres Brennholz. Die Menschen hatten schon immer Angst vor so etwas, was ihnen ähnlich sein könnte, aber doch ganz verschieden ist.

Vorläufer der KI

Man könnte fast sagen, dass die Marionetten Vorläufer der Roboter und der KI waren. Uns immer ähnlicher werdend, uns an uns selbst erinnernd, und doch etwas komplett anderes und etwas, was uns in unserem tiefsten Inneren ein gewisses Unbehagen beschweren kann. Das macht die Marionette aber zu einem Meilenstein der menschlichen Handwerkskunst der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende und darauf sollte man sich vielleicht wieder besinnen.

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