Was bedeutet „Le monde ou rien“ übersetzt? – Aufklärung

Wörtliche Übersetzung

„Le“ ist der männliche Artikel, „monde“ ist „die Welt“, „ou“ steht für „oder“ und „rien“ bedeutet „nichts“. Wörtlich übersetzt heißt es also: Die Welt oder nichts.
Wer beim Spielen gern volles Risiko geht und alles auf eine Karte setzt, könnte passenderweise ansagen: „Alles oder nichts!“ Damit ergibt sich eine etwas umgangssprachlichere, aber sinngemäße Übersetzung der französischen Aussage.

Es ist das Gegenstück zum Streben nach dem gesunden Mittelmaß, eine Philosophie des Extremen, in der es nur Schwarz oder Weiß, aber nichts dazwischen gibt.

Ein Spruch für Pokerspieler, Wettspieler und Risikostrategen

Für einen Bluff bis zum Schluss beim Pokerspiel passt der Spruch allemal. Auch beim Wetten auf weit verbreitete Sportarten wie Fußball lässt sich „Le monde ou rien“ gut verwenden. Natürlich kann man vorsichtig wetten und nur ein paar Euro auf den ziemlich klaren Favoriten setzen. Dann ist aber aufgrund des geringen Verlustrisikos die Quote geringer und der Gewinn dementsprechend auch. Beim Einsatz von drei Euro auf einen Sieg der favoritisierten Mannschaft zur Quote 1,5 würde man gerade mal 4,50 Euro zurück bekommen, was einem Gewinn von 1,50 Euro entspricht.

Wahre Zocker und Freunde des Nervenkitzels werden darüber nur müde lächeln. Sie sagen „Alles oder nichts!“ – „Le Monde ou rien“ – und setzen höhere Beträge auf gewagte Wetten wie z.B. konkrete Eregebnisse. Warum nicht 10 Euro auf ein 2:1 setzen und das Achtfache gewinnen? Oder noch gewagter auf ein 3:2, mit dem sich das Zwanzigfache gewinnen lässt? Das Motto „Alles oder nichts“ verspricht zwar hohe Gewinne, birgt aber auch immer ein hohes Risiko, vor allem das Risiko eines totalen Verlustes. Der Riskofreudige sagt dazu: „No risk, no fun!“

Als frecher, lustiger Spruch beim Pokerspiel auf einer Party passt der Satz sicher sehr gut. Auch als Motto beim Computerspielen ohne echte Geldeinsätze kann das riskante Herangehen als lockeres Frezeitvergnügen viel Spaß bereiten. Es passt auch zu Strategiespielen, bei denen man sich eine Armee aufbaut und den Gegner vernichten will. Sobald der Gegner das eigene Lager angreift, sagt man „Le monde ou rien“ und zieht seine Armee zu dessen Hauptquartier. Alles oder nichts, mal sehen, wer wen schneller vernichtet hat! Auch hier ist es nur ein harmloses Spiel ohne Geldeinsatz.

Wann wird das Motto „Le monde ou rien“ zum Problem?

Entscheidend ist, dass „Alles oder nichts“-Motto maßvoll anzuwenden. Solange es beim gelegentlichen coolen Spruch auf der Party, einem einmaligen 10-Euro-Wetteinsatz bleibt oder man das Risiko im Strategiespiel sucht, ist alles ein lustiges und harmloses Freizeitvergnügen.

Problematisch wird das ganze, sobald man regelmäßig nach diesem Motto lebt und durch hohe Geldeinsätze beim Glücksspiel viel Geld verliert. Die Grenze zur Sucht ist leider fließend, wird von Betroffenen oft erst zu spät bemerkt und kann viel Chaos in ein geordnetes Leben bringen. Das Motto „Le monde ou rien“ ist daran sicherlich nicht allein Schuld, aber auf diese Weise kann es schleichend anfangen.
Es ist daher ratsam, nur gelegentlich zum Freizeitspaß und am besten gar nicht um Geld nach diesem Motto zu handeln. Dabei kann Napoleon, ein zum Schluss größenwahnsinniger Eroberer, als warnendes Beispiel herangezogen werden.

Sein Drang, immer mehr Länder zu erobern, richtete sich zunächst erfolgreich gegen Preußen und Österreich. Doch er wollte gemäß dem Spruch „Le monde ou rien“ die ganze Welt beherrschen und wusste nicht, wo Schluss ist. Dann zog er mit seiner Armee nach Russland, scheiterte dort im kalten Winter und kehrte mit einer arg dezimierten Truppe zurück. Und wir alle wissen, wie die Geschichte ausging: nach der Niederlage bei Waterloo 1815 hatte er endgültig alles verloren. Er verbrachte die letzten Lebensjahre im Exil.
Muss es also wirklich immer „Alles oder nichts“ heißen? Nein, zwischen Schwarz und Weiß gibt es jede Menge Grautöne.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein