Was ist eine Alkoholkarenz? Aufklärung

Der Begriff Karenz entspringt dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Verzicht oder Entbehrung. Bekannt ist der Begriff vor allem in Österreich als der Mutter- bzw. Vaterschaftsurlaub, die Elternkarenz und in der Medizin. Dort beschreibt eine Karenz das Aussetzen von bestimmter Nahrung, welches dann auch notwendig ist.

Das bedeutet also, dass der Begriff Alkoholkarenz synonym für Alkoholabstinenz, also Verzicht und Enthaltsamkeit gegenüber Alkohol, verwendet wird. Der Verzicht auf das gewohnte Feierabendbier bzw. das Gläschen Wein hat aus gesundheitlicher Sicht viele Vorteile. Grundsätzlich gibt es nämlich keinen gesunden oder sicheren Konsum von Alkohol, da bereits sehr geringe Mengen der chemischen Verbindung das Risiko für Leberzellschäden erhöhen. Jeglicher Konsum von Alkohol erhöht das Risiko, an über 200 unterschiedlichen Krankheiten zu erkranken, allen voran Krebsarten und Herzkreislauferkrankungen.

Was für eine Alkoholkarenz spricht

Nach bereits zwei Monaten einer absoluten Alkoholkarenz lässt sich nachweisen, dass Leberschäden, wie Entzündungen oder eine Fettleber, sich stark zurückbilden.

Allein die Alkoholkarenz verbessert bereits die Leberfunktion und macht im Alltag wacher, aktiver und fokussierter.

Bereits zwei bis vier Wochen einer Alkoholkarenz genügen fürs Erste, damit das eigene Immunsystem sich erholen kann.

Allerdings ist es nicht förderlich und schon gar nicht gesund, über einen bestimmten Zeitraum komplett auf Alkohol zu verzichten und danach umso mehr zu trinken, um den Verzicht sozusagen nachzuholen. Hier ist es weitaus besser, jede Woche regelmäßig mindestens zwei Tage in Folge keinen Alkohol zu sich zu nehmen.

Auswirkungen einer Alkoholkarenz

Besonders die psychologischen Effekte eines längerfristigen Verzichts auf Alkohol sind nicht zu vernachlässigen. So wird der bewusste Umgang mit Alkohol hervorgehoben und das Bewusstsein gegenüber dem Eigenkonsum erhöht. Die Macht der Gewohnheit wird auch beim Alkoholkonsum stark unterschätzt. So wird auch der schleichende Übergang in einen suchtartigen Zustand oft verkannt.

Der Verzicht ist besonders für Menschen, die täglich bzw. sehr viel Alkohol zu sich nehmen, von Vorteil. Ein durchaus merkbarer Gewichtsverlust kann mit der Zeit einer der Effekte der Abstinenz sein. Das liegt nicht nur an den hohen Kalorienwerten von alkoholischen Getränken, sondern auch daran, dass Heißhunger-Attacken, die durch Alkohol bedingt sind, verschwinden oder wenigstens reguliert werden. Meist ist die Qualität des Schlafs ohne Alkohol im Blut höher, man schläft besser und vor allem auch tiefer.

In der westlichen Welt scheint es durchaus normal zu sein, in der Gesellschaft Alkohol, teils auch in großen Mengen, zu sich zu nehmen. Während einer Alkoholkarenz ist es allerdings nicht ratsam, gesellschaftliche Anlässe, Feste und Feiern grundsätzlich zu meiden und einfach zu Hause zu bleiben. Es besteht auch die Möglichkeit, die Situation durch ein freundliches und doch bestimmtes Nein zum Genuss von Alkohol klarzustellen. Wer außerdem einen Blick auf die Barkarte wirft, wird feststellen, dass es beispielsweise viele alkoholfreie Cocktails, vor allem für Autofahrer gedacht, zur Auswahl gibt. Muss es trotzdem zumindest der Geschmack von Bier sein, so besteht auch die Möglichkeit, alkoholfreies Bier zu trinken.

Aufgrund der wissenschaftlich erwiesenen Tatsache, dass bereits sehr kleine Mengen an Alkohol unter anderem die Leber, das Immunsystem und Gehirnzellen schädigen und beeinträchtigen, ist die gesündeste Entscheidung eine dauerhafte Alkoholkarenz, sich also dauerhaft vom Alkohol zu verabschieden. Sollte man für diesen Schritt nicht bereits sein, ist eine wiederkehrende, regelmäßige Alkoholabstinenz von mindestens zwei Tagen pro Woche empfehlenswert.

Alkoholabstinenz nachweisen

Wurde der eigene Führerschein aufgrund eines entsprechenden Vorfalls von Alkohol im Straßenverkehr abgenommen, so muss nach einer bestimmten Frist die Alkoholabstinenz nachgewiesen werden, wenn man den Führerschein wieder zurückbekommen möchte. Es ist ein Abstinenznachweis erforderlich. Dazu gibt es zwei Verfahren, wovon allerdings nur noch eines hauptsächlich verwendet wird. Dieses ist das EtG-Nachweisprinzip. EtG steht für Ethylglucuronid und ist ein Abbauprodukt, welches nach dem Konsum von Alkohol im Stoffwechsel entsteht. Dies kann durch Urinproben per Laborbescheid nachgewiesen werden. Bei diesem Verfahren müssen mehrere dieser Proben kurzfristig abgegeben werden. Wird nach vier (sechs Monate) bis sechs solcher Kontrollen (ein Jahr) kein EtG im Urin festgestellt, so wird die Abstinenz von Alkohol als erfolgreich gewertet. Dann ist der Abstinenznachweis gegeben.

Die zweite, eher seltener angewandte Methode ist die Haaranalyse. Hierfür werden zwei Haarstränge des Hinterkopfs abgeschnitten und im Labor ausgewertet. Dafür dürfen die Haare allerdings nicht gefärbt oder getönt sein. Der Nachweis der Haaranalyse gilt für rückwirkend drei Monate.

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