Was bedeutet Redneck? – Erklärung & Hintergrund

Der Begriff Redneck kommt aus der englischen Sprache und bedeutet wortwörtlich „Rotnacken„. Diese Betitelung ist eher geringschätzig gemeint und beschreibt weiße, vorwiegend aus den Südstaaten stammende, arme Landarbeiter. Synonyme Bezeichnungen sind Hillbilly, Hick oder White Trash. Wer als White Trash tituliert wird, gilt zudem als sittenlos und ohne jede Moral.

Rednecks im 21. Jahrhundert

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist die Bezeichnung Redneck etwas verallgemeinert worden und gilt für frömmlerisch scheinheilige Reaktionäre, die die Moderne ablehnen. In manchen Regionen werden konservative Südstaatler als Rednecks betitelt.

Noch immer ist Redneck allerdings der Ausdruck für die weißen Angehörigen, die der Arbeiterschicht und der wenig gebildeten Landbevölkerung angehören, die den Liberalismus ablehnen. Es gibt viele Südstaatler, die stolz auf ihre Meinung und vermeintliche Herkunft  sind und sich selbst als Rednecks bezeichnen.

Hintergrund

Die Bezeichnung Redneck ist auch als bildliche Beschreibung der Betitelten gedacht. Der rote Nacken entsteht durch starke Sonnenstrahlen und aufgrund der Anstrengung der harten Arbeit im Freien.

Im Laufe der Zeit wurde aus dem Begriff für die hart arbeitende Landbevölkerung eine abwertende Betitlung für ungebildete und konservative weiße Angehörige der Unterschicht. Man kann die Bezeichnung mit dem deutschen Begriff Hinterwäldler gleichsetzen. Prolet oder Pöbel hingegen entsprechen eher der Bezeichnung White Trash.

Ansichten und Leben der Rednecks

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts haben die meisten als Rednecks bezeichneten Menschen eine ganz eigene Weltanschauung:

  • Sie unterstützen die Partei der Republikaner
  • Sind gegen Gewerkschaften
  • Lehnen Sozialleistungen ab
  • Verachten die Washingtoner Regierung
  • Skepsis gegenüber Akademikern
  • Gehören meist christlich-fundamentalen Glaubensrichtungen an
  • Fanatischer Patriotismus
  • Nutzen konservativen Fox News Channel als bevorzugte Quelle für Informationen
  • Sind gegen Schwangerschaftsabbruch und gegen die gleichgeschlechtliche Ehe
  • Jagdbegeistert
  • Fans von Football und Nascar-Autorennen
  • Mögen Bier und Fast Food
  • Unterstützer des Irak-Krieges
  • Pro Waffenbesitz

Thomas Frank, ein republikanischer Redneck, erläutert in seinem Artikel im Missouri-Farmers Blake Hurst, welches Verständnis er und die Gemeinschaft der sogenannten Rednecks von sich selbst haben. Er schreibt, dass die meisten Amerikaner, die Republikaner wählen, keine Literatur der Postmoderne analysieren können, nicht in der Lage sind dem Personal Anweisungen zu geben oder feinen Wein zu erkennen. Dafür lobt er die hervorragende Kindererziehung, das handwerkliche Geschick, die Ahnung von Natur und Jagd, die Gottesliebe, das landwirtschaftliche Können und die Verbundenheit zu den Nachbarn, der Heimatstadt und zum Land.

Bildung, Job und Wohnsituation

Geht man vom erwähnten Vorzeige-Redneck aus, hat dieser maximal einen Abschluss der Highschool. Mittlerweile arbeiten Rednecks kaum noch in der Landwirtschaft oder auf eigenen Farmen. Vielmehr sind sie inzwischen als Fabrikarbeiter oder unterbezahlte Dienstleister tätig.

Aufgrund des geringen Einkommens wohnen Rednecks in Trailerparks oder mobilen Heimen. Ein stabiles Vermögen bieten dies Immobilien nicht, denn sie verschleißen schnell und stehen oft nur auf Mietgrundstücken. Rücklagen sind nicht möglich und Versicherungen sind auch selten vorhanden.

Rednecks und die Politik

Als Angehörige der untere Bevölkerungsschicht würden Rednecks von den folgenden Aspekten profitieren:

  • Harte Arbeitsgesetze
  • Sozialhilfeausbau
  • Ausbau der Krankenversicherung
  • Mehr Finanzierungen für öffentliche Schulen
  • Leichter Zugang zu Krediten für Bildung und College

Für diese Themen stehen die Demokraten. Die meisten Rednecks wählen allerdings die Republikaner. Deren Ziel ist es allerdings, die Wirtschaft voranzubringen und dabei keine Rücksicht auf arme Bürger zu nehmen.

Die eigene Wirtschaftslage ist bei der Wahl einer bevorzugten Partei für Rednecks nicht entscheidend. Aufgrund unzureichender bzw. falscher Informationen und zu wenig Verständnis für Wirtschaftspolitik, lassen sie sich für die Ziele der Republikaner einspannen. Dazu kommt, dass sie die Demokraten für Personen halten, die mit ihnen nichts gemeinsam haben.

Dieser Wertekrieg herrscht noch gar nicht so lange. Erst mit dem Beitritt der USA in den Zweiten Weltkrieg wurde diese Einstellung langsam vorherrschend. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Rednecks noch mit den Demokraten in Verbindung gebracht und waren in den Gewerkschaften engagiert.

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