„Naturalistischer Determinismus“ – ausführliche Erklärung

Der Begriff „Naturalistischer Determinismus“ setzt sich aus zwei Wörtern zusammen und vereint damit auch Konzepte aus unterschiedlichen Denkschulen, nämlich dem Naturalismus und dem Determinismus.

Determinismus

Determinismus ist ein philosophisches Konzept, das in unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen zur Anwendung kommt. Daher spricht man wahlweise vom physikalischen, historischen, naturalistischen oder behavioralen Determinismus.
Die Konzepte gehen jedoch jeweils davon aus, dass ein Mensch nur handeln kann, in dem er sich auf vergangene und dadurch vorzeitige Bedingungen, Ereignisse, Annahmen stützt. Das Handeln des Menschen ist damit nicht Ausdruck eines „freien Willens“, sondern das Resultat seiner Beziehungen. Dieses Konzept ist seit der Antike bekannt und auch seither umstritten. Es gehört zur Diskussion, ob der Wille des Menschen frei sein kann oder nicht.

Damit berührt die Frage nach einem deterministischen Menschenbild auch religiöse und theologische Aspekte.

Naturalismus

Der Naturalismus ist eine Kunstströmung, die seit dem 19. Jahrhundert viele Anhänger gefunden hat. Sowohl in der Literatur, als auch der Poetik, der bildendenden Kunst und der Malerei finden sich Vertreter des Naturalismus.

Die naturalistische Form ist eng mit der Philosophie des Determinismus verknüpft. Die Naturalisten, also die Anhänger dieser Kunstströmung, gehen davon aus, dass es keine übergeordneten Leitinstanzen gibt. Der Mensch existiert nur in der Natur und die Natur bestimmt die Handlungen des Menschen. Mit „Natur“ ist dabei jedoch nicht nur eine Flora und Fauna Welt gemeint, sondern die Umwelt insgesamt, in der ein Mensch lebt.

Und was ist dann der Naturalistische Determinismus?

Diese Umwelt wollen die Literaten und Künstler in ihren Werken möglichst genau nachahmen. Damit ist der naturalistische Determinismus eine Strömung in der Kunstwelt, die sich einem sehr aufmerksamen hinsehen und wiedergeben verschrieben hat. Da der Mensch nur handeln kann, wenn er Input von außen bekommen hat, ist die Umwelt des Menschen das eigentlich interessante. Was nimmt er dort wahr? Welche Faktoren beeinflussen ihn? Was sieht und hört er, was schmeckt und riecht er. Welchen Windhauch fühlt er auf der Haut? Diesen Sinneswahrnehmungen widmet sich der Naturalismus und er tut dies, weil er an den naturalistischen Determinismus glaubt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein