
Wortgeschichtlich stammt der Begriff „same“ aus dem Englischen und bedeutet dort „gleich“, „gleichfalls“ oder „identisch“. Wird das Wort im Deutschen unübersetzt verwendet, handelt es sich also um einen Anglizismus, der als Phänomen typischerweise dann auftritt, wenn das Originalwort sich besser in der geschriebenen oder gesprochenen Sprache anwenden lässt als mögliche übersetzte Äquivalente. Manch Sprachpurist ärgert sich über solche Entwicklungen, sie sind aber Teil einer lebendigen Sprachkultur, in der jede neue Generation an Sprechern zumindest für einen gewissen Zeitraum ihre Spuren hinterlässt. In der Anwendung des Wortes „same“ ist bemerkenswert, dass dieser Begriff üblicherweise als „ein-Wort-Antwort“ in der gesprochenen Sprache, aber auch in Chats oder den sozialen Medien vorkommt.
Verwendung von und Beispiele für „same“
Mit dem Begriff „same“ kann man innerhalb eines Dialoges seine Zustimmung ausdrücken und dem Sprecher die Information überbringen, dass es einem „häufig genauso geht“, wie es dieser mit seiner Aussage zum Ausdruck bringt. Häufig geht es dabei um einen emotionalen Zustand und der Zuhörer zeigt in gewissem Sinne Empathie. Beispielhafte Gesprächsverläufe könnten folgendermaßen lauten:
a: Ich kann zur Zeit kaum schlafen
b: Same!
a: Mann, ich bin so fertig
b: Same, Alter!
a: Vor allem habe ich jetzt Hunger!
b: Oh ja, same here!
Im Gegensatz zu den Möglichkeiten, die man im Deutschen hätte, eine Aussage dieser Form zu treffen erscheint dieser kurze, knackige Begriff sehr einfach und gerade für die Umgangs- oder Jugendsprache überaus geeignet. Alternativen aus dem Deutschen ließen sich nur in ganzen Sätzen verwirklichen, also etwa in der Form: „Ja, mir geht es gerade genauso“ oder „das kann ich gut nachvollziehen“ – es existiert also hier keine Option, diesen komplexen Sachverhalt ähnlich einfach auf den Punkt zu bringen. Es sei noch erwähnt, dass das Wort „same“ auch in seiner englischen Originalform neben vielen anderen Einsatzmöglichkeiten und Bedetutungsebenen auch in der gleichen Form verwendet werden kann. Das ist bei Anglizismen nicht immer selbstverständlich, wie man es etwa an dem deutschen Wort „Handy“ gut sehen kann, welches trotz englischem Ursprung der Buchstabenfolge in seiner Ursprungsform niemals die Bedeutung „Mobiltelefon“ hat. Man bezeichnet solch „fälschliche“ Übernahmen auch als Pseudoetymologien – ein Wort mit einer festen Denotation in der Ursprungssprache wird seiner Lautform in eine Zielsprache übernommen und ändert dort seine Denotation sehr deutlich. Auch dieses Phänomen zeigt natürlich, wie lebendig ein Sprachaustausch sein kann – zumal ja zumindest ein Zusammenhang gesehen werden kann zwischen der Aussage „Handlichkeit“ und dem „Mobiltelefon“.
Synonyme, Antonyme, Fazit
Wie bereits gezeigt werden konnte, gibt es eine Reihe von Wendungen, mit denen man im Deutschen die Bedeutungsebene von „same“ zum Ausdruck bringen kann, alle haben sie jedoch den Nachteil, dass sie relativ umständlich klingen. Ist man auf der Suche nach einem Antonym, also einem Begriff, der entweder in der Ursprungs- oder Zielsprache das Gegenteil ausdrückt, dann müsste man sowohl im Englischen, wie auch im Deutschen ebenfalls auf eher komplexe Wendungen ausweichen. Zusammenfassend lässt sich noch einmal wiederholen, dass das Wort „same“ als Anglizismus im Deutschen vor allem ein umgangssprachliches Phänomen ist, mit dem man einfach und zielgerichtet einem Sprecher Empathie bekunden kann.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne ganz im Norden von Deutschland an der Nordseeküste in Husum. 1997 bin ich mit 9 Jahren als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen. Seitdem habe ich mich leidenschaftlich gerne mit der deutschen Sprache beschäftigt und irgendwann ist die Idee zu einer Sammlung von Erklärungen für Fachwörter und Fremdwörter entstanden. Nun befinden sich hier auf Fachwort24.com über 500 Erklärungen für Fachwörter und die Sammlung wird regelmäßig erweitert.