
In den 70er Jahren war der bayrische Fred Fesl im deutschsprachigen Bereich sehr bekannt. Mit seinem Lied „Schnucki, ach Schnucki“ landete er einen Hit. Doch woher stammt der Begriff eigentlich?
Auf den Spuren des Schnuckis
Frauen lieben diesen Begriff. Den Partner liebevoll Schnucki zu nennen, zeugt von der Liebe zu seinem Herzblatt. Schnucki entstammt dem Begriff „Schnucke“. Im altdeutschen wurde fürs Naschen der Begriff „Schnucken“ verwendet. „Hast Du was zum Schnucken für mich?“. Wahre Schnucken sind wahre Feinschmecker. Die Schnucke und somit „der Schnucki“ sind süß, lecker und einfach nur zum Anbeißen!
Was wäre die Welt ohne die Schnuckis, Schatzis und Mausis
Kosenamen gibt es in fast jeder Beziehung. Der Partner fühlt sich gebauchpinselt, nimmt den Kosenamen stillschweigend hin oder fühlt sich peinlich berührt. Vor allem dann, wenn im Supermarkt ein: „Schnucki, gehe doch bitte nochmal zurück zur Milch. Ich brauche noch eine Zweite!“ Doch die wenigsten Paare sprechen sich mit dem Vornamen an. Ein Kosewort ist am Beginn einer Liebesbeziehung oftmals schnell auf dem Parkett. Zumindest wird ein Spitzname geschaffen, wenn der Partner bei den ersten Versuchen einen Kosenamen zu aktivieren, eher dankend ablehnt.
Die Zahlen sprechen für sich
Die meisten Paare verwenden Kosenamen. Der Name „Schnucki“ rangiert zwar nicht auf den ersten Plätzen, doch platziert er sich im Mittelfeld der beliebtesten Kosenamen. Wie bei den Hitlisten der beliebtesten Vornamen variieren die Platzierungen. Genauer betrachtet sagt die Auswahl über den Kosenamen so einiges über die Beziehung aus.
Drücke es mit dem Kosenamen aus!
Der Kosenamen sagt einiges über den Stand der Beziehung etwas aus. Ein liebesvolles „Schnucki“ spricht für echte Zuneigung. Jedoch wird gleichzeitig durchaus kein unkritisches Machtverhältnis dargestellt. Wer hat sprichwörtlich „hier die Hosen an“? Durchaus kann ein Mann mit der Zeit seine ursprüngliche Männlichkeit in der Beziehung verlieren. Denn ein „Schnucki“ bildet vielleicht mit der Zeit nicht mehr den berühmten „Fels in der Brandung“ für die Partnerin. Denn bekanntlich werden aus Gedanken Worte und aus Worten Taten.
Die Kunst besteht darin, den Kosenamen keinen zügellosen Freiraum in der Öffentlichkeit zu bieten. Denn der Schatz, der Mausebär und der Schnucki müssen nicht unbedingt täglich Gassi geführt werden. Koseworten dürfen und sollen ihren Platz im Leben der Paare besitzen, doch mit Bedacht, damit kein Part sich in der Öffentlichkeit zum Gespött machen lässt. Die Gradwanderung liegt sozusagen von Beginn an auf der Art und Weise des Umgangs mit der wörtlichen Liebkosung.
Der Deluxe-Kosenamen
Es ist nicht schwer zu erraten, der unangefochtene Platz 1 des Rankings der Kosenamen geht Jahr für Jahr an „Schatzi“ oder etwas klassischer ausgedrückt an „Schatz“. Der Schatz im Silbersee war schon bei den Karl-May-Erzählungen etwas Besonderes. Der „Schatz“ drückt die Wertschätzung in der Beziehung aus. Ob die geliebte Partnerin oder der Partner, der Schatz wird mit dem Kosenamen als wertvoll erachtet. Der Schnucki hingegen ist lecker und letztlich nascht jeder gerne am liebsten täglich. Sinnbildlich ist es die Sünde, an welcher privilegiert jederzeit genascht werden darf.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne ganz im Norden von Deutschland an der Nordseeküste in Husum. 1997 bin ich mit 9 Jahren als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen. Seitdem habe ich mich leidenschaftlich gerne mit der deutschen Sprache beschäftigt und irgendwann ist die Idee zu einer Sammlung von Erklärungen für Fachwörter und Fremdwörter entstanden. Nun befinden sich hier auf Fachwort24.com über 500 Erklärungen für Fachwörter und die Sammlung wird regelmäßig erweitert.