Bezugswörter richtig erkennen – Bedeutung & Beispiele

Bezugswörter richtig erkennen - Bedeutung & Beispiele

Sie kennen wahrscheinlich den Begriff Bezugswort noch aus der Schulzeit. Die meisten Muttersprachler benutzen in den meisten Fällen für die richtige Grammatik im Satz ihr „Gefühl“. Dennoch ist ein Auffrischen der Muttersprache nie verkehrt. Passend dazu helfen Bezugswörter, die die Grammatik in einem Satz besser aufschlüsseln und einordnen. In den folgenden Zeilen soll die Bedeutung des Wortes genauer erläutert und einige Beispiele als Muster herangezogen werden. Nach diesen Zeilen sind sie in der Lage Bezugswörter innerhalb eines Satzes besser zu entschlüsseln und zu bestimmen. Die Worthäufigkeit von Bezugswort im deutschen Sprachgebrauch ist zwar sehr selten, allerdings sind Bezugswörter in der Sprachlehre von großer Bedeutung.

Das Hauptaugenmerk in einem Satz

Die Bedeutung des Begriffes liegt in dem Wort selbst und stammt aus der Linguistik. Bezugswörter bilden den grammatischen Orientierungspunkt in einem Satz. Sie beziehen sich auf andere Wortarten und bestimmen dabei den Kasus, Numerus und Genus von den Wörtern, die im Verhältnis zu dem Bezugswort stehen. Dabei stellt das Wort satzintern oder satzübergreifend eine Brücke mit dem sprachlichen Ausdruck her. In dem Satzgefüge stehen Pronomen oder Attribute, die eine Verbindung zu den Bezugswörtern aufbauen. Darüber hinaus orientieren sich Artikel und Adjektive an dem Bezugswort.

Anwendungsbeispiele mit Erkennungsmerkmalen

1. „Ein kräftiger Mann“

Das Bezugswort in dieser Wortgruppe bildet das Wort „Mann“. Der unbestimmte Artikel „ein“ und das Adjektiv „kräftig“ orientieren sich an dem Bezugswort. „Mann“ steht im Singular und Nominativ, daher ordnen sich der Artikel und Adjektiv entsprechend an, um grammatisch zum Bezugswort zu passen.

2. „Die Oma backt dem kleinen Enkel einen großen Kuchen.“

Der entscheidende Teil in diesem Satz ist „dem kleinen Enkel“. Die Grundform der genannten Wortgruppe entspricht dem Ausdruck „der kleine Enkel“. Dadurch steht sie im Maskulinum, Nominativ und Singular. Die ursprüngliche Form der Wortgruppe aber heißt „dem kleinen Enkel“ und befindet sich im Dativ. Das Adjektiv und der bestimmte Artikel passen sich entsprechend dem Bezugswort an, weil das Verb „backen“ den Dativ im Satz hervorruft. In dem Beispielsatz ändert sich demnach „der“ zu „dem“ und „klein“ zu „kleinen“.

3. „Der Regen füllte die leeren Tanks auf.“

In diesem Satz spielt die Wortgruppe „die leeren Tanks“ die entscheidende Rolle. „Tanks“ bildet hier das Bezugswort. Es steht im Maskulinum, Plural und Akkusativ. Dementsprechend steht der bestimmte Artikel „die“ und das Adjektiv „leeren“ ebenfalls im Plural und im Akkusativ. Das Wort „leeren“ hieß ursprünglich in der Grundform „leer“. Das Bezugswort „Tanks“ bildet die obere grammatische Instanz, die dafür sorgt, dass hier das Adjektiv sich in Kasus, Genus und Numerus anpassen muss.

4. „Findet Nemo ist sehr mitreißend. Er gefällt mir gut.“

Ein Bezugswort kann auch satzübergreifend, wie in diesem Beispiel, mit einem Personalpronomen stehen. In diesem Fall bezieht sich das Wort „Er“ auf „Der Film“. Das Bezugswort „Findet Nemo“ steht im Nominativ und ist Singular. Deshalb muss das Personalpronomen „Er“ benutzt werden.

5. „Herr Schmidt, der Trainer meines Sohnes, lebt in Hamburg.“

Attribute besitzen die Eigenschaft ebenfalls, mit einem Bezugswort ein Verhältnis zu bilden. Der sprachliche Ausdruck der Apposition „der Trainer meines Sohnes“ richtet sich nach dem Bezugswort „Herr Schmidt“.

Wenn Sie zum Beispiel in einer Unterhaltung trotzdem unsicher sein sollten, hilft es den Satz aufzuschreiben und Numerus, Genus und Kasus zu bilden. Dadurch sollte das Bestimmen des Bezugswortes keine schwierige Aufgabe mehr darstellen.

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